Golf_Variant

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Verfasst am: Sa März 15, 2008 6:33 pm |
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Kommentar: Gott spielen in Deutschland
Bundesverfassungsgericht
Das Inzest-Urteil des Bundesverfassungsgerichts erhält das Verbot aufrecht. Doch scheint die Lust am Tabubruch, die uns millionenfach seelische Verwahrlosung beschert hat, sich nun auch hier austoben zu wollen.
Nahe Blutsverwandte und namentlich Geschwister dürfen nicht miteinander Sex haben - aber warum eigentlich? Das mit einer Gegenstimme gefasste Urteil der Karlsruher Verfassungsrichter wurde im Ersten Deutschen Fernsehen so dargestellt, das nun die Befürworter des Verbots dieses zu rechtfertigen haben: Wenn wir Geschwisterliebe zulassen können, warum verbieten wir sie noch? In der Nachrichtensendung wurde betont, dass der Gesetzgeber es in der Hand habe, das Verbot und die damit verbundenen Strafen aufzuheben.
Als wäre Sex immer gut, wenn nur zwei sich lieben und ihn wollen. Als wäre dieses Wollen allein ihre Sache. Als wüssten wir nicht, wie verletzlich Kinder und auch Erwachsene sind, und wie tief Traumatisierungen gehen. Als ob es keine Ausnützung von Abhängigkeit in familiären Beziehungen gäbe.
Den Massstab verloren
Der Bruder mit der Schwester, der Vater mit der Tochter: das darf nicht sein. Es zeugt von haarsträubender Oberflächlichkeit und der Vermessenheit einer sexualisierten Gesellschaft, Inzest unter dem Titel der sexuellen Freiheit abzuhandeln. Der Tabubruch geschieht bereits, wenn das Verbot auf diese Weise (dass seine Befürworter es zu rechtfertigen haben) öffentlich zur Diskussion gestellt wird.
Das Verbot ist genetisch begründet: Behinderungen sind programmiert. Im Fall, der in Karlsruhe verhandelt wurde, sind zwei von den Geschwistern gezeugte Kinder behindert.
Intimität braucht Schutz
Aber es gibt eine viel grundsätzlichere Dimension: Inzest zerstört familiäre Intimität, welche es braucht, damit Identität reift. Ohne den geschützten Raum der Familie, ohne den Schutz der Schwächeren in ihr, verroht die Gesellschaft.
Dies wusste Gott, bevor die Menschen die Gesetzmässigkeiten der Genetik erkannten. Das Inzest-Verbot steht in der Bibel an der Spitze von Anordnungen Gottes, die seinem Bundesvolk Israel geschenkt werden mit der Zusage: „Denn der Mensch, der sie befolgt, wird durch sie leben" (3. Mose 18,5). Bezeichnenderweise ist auch Sex mit Angeheirateten, der Schwägerin und der Schwiegertochter, verboten (Verse 15 und 16). Die Vertrautheit in der Grossfamilie erträgt Spielchen wie diese nicht.
Auch wenn heute Millionen Kinder infolge des Lebenswandels ihrer Eltern und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen Familie nicht mehr als geschützten Raum erleben, liegt es im tiefsten Interesse des Gesetzgebers, familiäre Intimität nachhaltig zu schützen. Und dies erfordert ein unmissverständliches Verbot und Strafandrohungen.
Wir spielen Gott, wenn wir so tun, als würden seelisch gesunde, selbstbewusste, zur beständigen Liebe fähige Menschen heranwachsen ohne den geschützten Raum der Familie. Ein Spiel mit ernsten Folgen.
Autor: Peter Schmid
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